Warum die JU die AfD-Veranstaltung – und auch die Gegendemo nicht besucht

Die Junge Union Rodgau begrüßt es, wenn sich Bürger mit Politik und den Interessen ihrer Heimat auseinandersetzen. Dennoch wird die Junge Union weder die Veranstaltung der AfD-Bundesvorsitzenden Frauke Petry im Bürgerhaus Dudenhofen, noch die geplante Gegendemonstration hierzu besuchen. Die Junge Union setzt sich bedingungslos für Demokratie und Meinungsfreiheit ein und plädiert dafür, mit vernünftigen Sachargumenten zu überzeugen und vermeintlich einfache Lösungen zu entlarven.

Die Veranstaltung mit der AfD-Bundessprecherin besucht die Junge Union nicht, weil die Union klare andere politische Grundsätze hat. Aber auch einen Besuch der organisierten Gegendemonstration vor dem Bürgerhaus lehnt die Jugendorganisation der CDU ab. „Denn einfach nur dagegen sein ist falsch“, betont die JU Rodgau, die mit drei Mitgliedern in der Stadtverordnetenversammlung vertreten ist. Wie sehr eine Partei wie die AfD polarisiert ist jedem bekannt, ebenso wie der Standpunkt der anderen Parteien und die Zahlen aus Bund, Land und Kreis.

Lautstark die Abneigung bekunden, in Trillerpfeilen pusten oder Transparente bemalen –  das bringt niemanden voran. Wer einfach nur dagegen ist, ist nicht besser als eine sogenannte „Protestpartei“ oder die von vielen nicht ernst genommenen Protestwähler. Die eigentliche und um ein Vielfaches schwierigere Aufgabe für die Politiker ist es, diese Menschen davon zu überzeugen, wie man mit aktuellen Problemen besser umgehen kann und warum die eigene Partei die bessere Alternative für Rodgau und Deutschland ist.

Die JU Rodgau setzt auf inhaltliche Auseinandersetzung mit der AfD im Stadtparlament. Unabhängig von Politik auf Landes- oder Bundesebene sind zuerst die persönlichen Absichten, Aussagen und das Verhalten der jeweiligen Mandatsträger in der politischen Landschaft in Rodgau sowie der  Stadtverordnetenversammlung entscheidend.

Die Junge Union steht grundsätzlich voller Überzeugung für den freien Wettbewerb der Meinungen, denn das Recht auf freie Meinung zählt zu den höchsten Werten in unserer Gesellschaft. „Wir stehen für eine demokratische pluralistische Gesellschaft, die auch andere Meinungen ertragen und sich mit ihnen auseinandersetzen muss, anstatt sie nur nieder zu schreien. Selbstverständlich sind dabei jegliche links- oder rechtsextremen Inhalten oder Äußerungen nicht umfasst – von diesen distanziert sich die JU ausdrücklich.  Die JU wird dort mit aller Entschlossenheit entgegentreten, wo die Werte der freiheitlichen demokratischen Grundordnung verletzt werden.

Nur durch lautstarkes „Dagegen-sein“ überzeugen wir aber niemanden von unserem Standpunkt. Vielmehr glaubt die JU an die Macht des Sachargumentes. Die Junge Union steht voll und ganz hinter dem demokratischen System, akzeptiert alle nicht verbotenen Parteien und respektiert jede einzelne Stimme, die für eine solche Partei abgegeben wurde. In Rodgau kam die AfD bei der Kommunalwahl in diesem Jahr auf zehn Prozent und damit 5 Sitze im Parlament. Ob nun Protestwähler oder nicht – um das Argument gleich mit zu entkräften – die JU respektiert die Wahlentscheidung der Bürger. Mit dieser Situation ist nun jedoch umzugehen. Die JU sieht die letzten Wahlergebnisse im gesamten Land als Auftrag für die Zukunft. Eine Herausforderung, die man nur bestehen kann, wenn man langjährige Erfahrung mit neuen Köpfen und frischen Ideen kombiniert.

 „Wir appellieren eindringlich an alle Beteiligten, ob nun Teilnehmer der Veranstaltung oder der Gegendemonstration, gewaltfrei und fair zu bleiben und konträre Meinungen zu akzeptieren“, so die ausdrückliche Mahnung der Jungen Union.

Gegen die Politiker einer bestimmten Partei zu sein, oder die Wähler, die eine solche Partei wählen, ist zu kurz gedacht. Wer wirklich davon überzeugt ist, dass die Absichten und Inhalte dieser Partei falsch sind, der sollte versuchen, die Ursachen zu beheben. Die Ursachen für die Ängste und Bedürfnisse, die eine Partei mit ihrem Programm bedient.

Daher wirbt die die Junge Union Rodgau für ein Miteinander und eine sachliche und produktive Politik für Rodgau. Das im Vorfeld von Veranstaltung und Gegendemonstration wahrgenommene gemeinsame Bestreben viele Bürger der unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen und Parteien könnte für die Zukunft ein Ansatz sein, sich gemeinsam und sachlich für Rodgau einzusetzen.

« Kommentierte Tagesordnung zur nächsten Stadtverordnetenversammlung am 30./31.05.2016 PM: Stadtentwicklung steht im Fokus: Bebauungsflächen und städtisches Grün sorgen für Diskussionen »

Jetzt teilen: