Mit dem Beschluss über den Rahmenplan des Gebietes Rodgau West in der Stadtverordnetenversammlung am Montag, schreitet die Verwirklichung des Prestige- Projektes der Kooperation voran. Was die Bürgerinnen und Bürger von Rodgau mit ihrem neuen Stadtteil erwartet, zeichnet sich nun immer mehr ab. Hier einige markante Punkte, die auf die Bürgerinnen und Bürger zukommen:

Südlich vom Baugebiet Rodgau West liegt an der S-Bahn Linie das Gebiet J 26 mit einer Wohnbebauung von 1-2 Geschossen. Im Norden schließt sich das Neubaugebiet von Hainhausen West (H17) mit einer Wohnbebauung von 2-3 Geschossen an. Im nun mit den Stimmen der Kooperation beschlossenen Rahmenplan werden im neuen Stadtteil mit bis zu 4,5 Geschossen bei der Wohnungsbebauung gerechnet. Wie hoch die Bebauung in Rodgau West am Ende durchschnittlich ist, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass hier ein Gebiet entsteht, welches sich in keiner Weise harmonisch in das bisherige Stadtbild einfügt. „Es ist gut, dass unsere Stadt wächst. Wir möchten, dass Rodgau zukunftsfähig und modern aufgestellt ist. Es braucht neuen Wohnraum auch in unserer Stadt. Die aktuellen Planungen zu Rodgau West präsentieren jedoch einen Stadtteil, dessen Wohnbebauung zu hoch hinausgeht und die Verdichtung von Wohnraum vorantreibt,“ so der Vorsitzende der JU Rodgau Joachim Fuhr.

Ein weiterer Knackpunkt wird die Mobilität sein. Der Rahmenplan sieht vor, dass die „Unabhängigkeit vom eigenen Auto gefördert werden soll“. Konkret wird es nur eine große Quatierstraße und eine zusätzliche Wohnstraße geben. Auf diesen beiden Straßen ist das Autofahren möglich. Sonst gibt es laut Rahmenplan nur noch ein „attraktives und engmaschiges Fuß- und Radwegnetz“. Parken müssen die Bewohnerinnen und Bewohner in zentralen Quatiersgaragen – es sei denn man ist glücklicher Besitzer eines Einfamilien- oder Doppelhauses. Für den hinzukommenden Zu- und Abflussverkehr hat der Rahmenplan keine Antwort. Dieser geht vielmehr davon aus, dass die Zukunft der Mobilität ohne das Auto auskommt. Dazu hat der Ehrenvorsitzende der JU und Experte der CDU Fraktion für Rodgau West Max Breitenbach eine klare Meinung: „Rodgau braucht ein tragfähiges Verkehrskonzept. Bei der Aufstellung dieses Rahmenplanes wird eine Realität völlig ausgeblendet: In Zukunft wird es emissionsfreie und klimaneutrale Fahrzeuge geben und somit der Individualverkehr im eigenen Kraftfahrzeug nicht wegfallen. Das substanziell angeschlagene und bereits überlastete Verkehrsnetz darf durch den zweifelsfreien Zuwachs an Verkehr nicht zusammenbrechen. Deswegen brauchen wir u.a. den Ausbau der Rodgau- Ringstraße.“

Die Junge Union Rodgau sieht beim Rahmenplan für das neue Baugebiet noch Nachbesserungsbedarf. Nicht nur in diesen beiden Punkten braucht es eine Änderung. Bis der Bebauungsplan jedoch steht und die Vermarktung des Gebietes beginnt, dauert es voraussichtlich noch bis 2023.